Datum
11. Dez. 2023
Ort
Essen
Herausgeber
OGE

Pressemitteilung

Planfeststellungsverfahren für die auch H2-fähige Erdgasleitung Marbeck-Heiden eröffnet

  • Antragsunterlagen zum Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster eingereicht
  • Detaillierte Prüfung und Abwägung des Vorhabens sowie Festlegung von Trassenverlauf und Kompensationsmaßnahmen
  • Planfeststellungsbeschluss für Mitte 2024 erwartet

Open Grid Europe (OGE), einer der führenden Fernleitungsnetzbetreiber Europas, hat offiziell die Planfeststellungsunterlagen für die – auch für den perspektivischen Transport für Wasserstoff geeignete – Erdgasleitung Marbeck-Heiden bei der Bezirksregierung Münster eingereicht. Damit strebt OGE die notwendige Genehmigung für die Erweiterung des Infrastrukturnetzes an, um die Energieversorgung in der Region nachhaltig zu sichern. Im Vorfeld hatte das Unternehmen mit zwei Dialogmärkten in Rhade bereits vor Ort interessierte Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informiert und Fragen beantwortet. Potenziell vom Verlauf der Leitung berührte Eigentümer:innen und Pächter:innen hatten zudem die Möglichkeit, mit Trassenplanenden der OGE den angedachten Verlauf der Leitung einzusehen und informell Anmerkungen abzugeben. Als Fazit aus den Terminen wurden die Planfeststellungsunterlagen von OGE finalisiert.

Detaillierte Prüfung durch die Bezirksregierung Münster

Beim Planfeststellungsverfahren (PFV) handelt es sich um das Genehmigungsverfahren für den endgültigen Trassenverlauf. Durchgeführt wird es von der Bezirksregierung Münster. Sie wägt die Baumaßnahmen gegenüber allen öffentlichen und privaten Interessen ab. Trägern öffentlicher Belange, Eigentümer und Pächter haben die Gelegenheit, Einwendungen gegen das Vorhaben zu erheben. Dazu werden die Unterlagen im Zeitraum vom 11.12.2023 bis zum 10.01.2024 auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster sowie vor Ort in Borken, Dorsten und Heiden offengelegt.

Die gesammelten Einwendungen werden anschließend in einem Erörterungstermin mit allen Beteiligten ausführlich besprochen. Grundlage dafür bilden die Stellungnahmen der Betroffenen und die Antworten seitens der Vorhabensträgerin OGE. Nach einer Abwägung durch die Bezirksregierung Münster erfolgt voraussichtlich Mitte 2024 die öffentlich-rechtliche Zulassung der Baumaßnahmen, der Planfeststellungsbeschluss. Dieser ist mit einer Baugenehmigung vergleichbar und setzt darüber hinaus auch alle notwendigen Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft fest. „Das Planfeststellungsverfahren gehört zu den wichtigsten Schritten im gesamten Bauvorhaben“, erklärt Andre Graßmann, Projektmanager bei OGE. „Es sichert und bestätigt, dass wir mit der Leitung den verträglichsten Weg für die Umwelt wählen.”

 

Damit die Umstellung von L- auf H-Gas gelingt

Das Projekt MaHei setzt sich aus einer ca. 1,5 km langen Erdgasversorgungsleitung zwischen Marbeck und Heiden, einer Gasdruckregel- und Messanlage und einer Anbindung zum bestehenden Gasnetz zusammen. Das Vorhaben MaHei ist notwendig für die seit 2015 laufende Umstellung von L- auf H-Gas. Da die Verfügbarkeit von L-Gas aufgrund rückläufiger Fördermengen in Deutschland und den Niederlanden abnimmt, muss das gesamte deutsche Gasnetz bis 2030 schrittweise auf H-Gas umgestellt werden. Allein im Umstellungsgebiet Sonsbeck-Dorsten sind zwischen 2027 und 2029 90.000 Heizgeräte betroffen. H-Gas (high calorific gas) weist nicht nur einen höheren Methananteil und somit einen höheren Brennwert im Vergleich zu L-Gas (low calorific gas) auf, sondern ist auch weitaus leichter verfügbar. Es wird in der Regel aus Norwegen, Großbritannien und den USA bezogen. MaHei trägt so zur Routen- und Quellendiversifizierung und damit zur weiteren Sicherung der Erdgasversorgung bei. Darüber hinaus sind alle Neubauleitungen von OGE bereits für den perspektivischen Transport von Wasserstoff geeignet.