Datum
21. Dez. 2023
Ort
Essen
Herausgeber
OGE

Pressemitteilung

Innovative Doppelleitung: Wilhelmshaven-Küstenlinie (WKL) soll künftig Wasserstoff und Erdgas transportieren

  • Fernleitungsnetzbetreiber OGE reicht Antragsunterlagen ein 
  • WKL erschließt den Import & die Produktion von Wasserstoff, versorgt die regionale Industrie und verbindet Energy-Hub Wilhelmshaven mit dem deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetz

Um die regionale Wasserstoffproduktion in Wilhelmshaven sowie internationale Importrouten mit dem bundesweiten Wasserstoff-Kernnetz zu verbinden, plant der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber OGE das innovative Doppelleitungssystem Wilhelmshaven-Küstenlinie (WKL), bestehend aus einer Wasserstoff- und einer parallelen Erdgasleitung. Die Leitungen verlaufen entlang der niedersächsischen Küste vom Voslapper Groden bis zum Heppenser Groden und spielen eine Schlüsselrolle im Raum Wilhelmshaven: Die WKL bindet den Energy-Hub Wilhelmshaven und den dort produzierten bzw. importierten Wasserstoff an das Wasserstoff-Kernnetz an und versorgt gleichzeitig die ortsansässige Industrie mit Energie. 

Küstenlinie als Drehkreuz für die Energiekapazitäten an der Küste  

„Die WKL ist unser nächstes Puzzlestück für eine erfolgreiche Transformation der Energieversorgung. Wilhelmshaven wird in Zukunft einer der wichtigsten Standorte für die Energieversorgung von ganz Deutschland werden und wir verbinden die Region mit dem deutschlandweiten Wasserstoffnetz.“ erläutert Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der OGE-Geschäftsführung.

„Die Wilhelmshaven-Küstenlinie ist das Bindeglied für Erdgas und Wasserstoff im Großraum Wilhelmshaven. Denn unsere Leitung verbindet Wasserstoff-Importeure und -Produzenten vor Ort mit der regionalen Industrie und dem Wasserstoff-Kernnetz.“ erklärt Projektleiter Franz-Josef Kißing. 

Auf zwölf bzw. zehn Kilometern Länge verlaufen beide Teilleitungen von den Gasdruckregel- und Messanlagen (GDRM) Wilhelmshaven und Voslapper Groden vorbei an verschiedenen Erdgas-Verbrauchern, Wasserstoff-Produzenten und -Importterminals bis hin zu Molchschleusen im Heppenser Groden, die zur betrieblichen Überwachung der Leitungen dienen. Die wasserstoffführende Teilleitung der WKL ermöglicht die Anbindung zahlreicher Wasserstoffprojekte an der niedersächsischen Küste an das Wasserstoff-Kernnetz und begünstigt so den Hochlauf des deutschen Wasserstoffmarkts und damit die Dekarbonisierung Deutschlands. Die erdgasführende Leitung der WKL schließt direkt an die bereits im Oktober 2023 fertiggestellte OGE-Leitung WAL II an und ist daher ca. zwei Kilometer kürzer als die Wasserstoffleitung.

Detaillierte Prüfung des Trassenverlaufs durch das LBEG  

Nach dem jetzt beantragten Planfeststellungsverfahren sollen die bauvorbereitenden Maßnahmen der WKL im Jahr 2026 beginnen. Im Jahr 2027 wird die Leitung in Betrieb genommen. Beim Planfeststellungsverfahren (PFV) handelt es sich um das Genehmigungsverfahren für den endgültigen Trassenverlauf. Durchgeführt wird es in Niedersachsen vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, kurz LBEG. Es wägt die Baumaßnahmen gegenüber allen öffentlichen und privaten Interessen ab. Träger:innen öffentlicher Belange und Eigentümer:innen haben die Gelegenheit, die Unterlagen zur Planfeststellung einzusehen und das Vorhaben kennenzulernen.

Die gesammelten Hinweise werden, falls erforderlich, anschließend in einem Erörterungstermin mit allen Beteiligten besprochen. Nach einer Abwägung durch das Landesamt erfolgt voraussichtlich Ende 2025 die öffentlich-rechtliche Zulassung der Baumaßnahmen, der Planfeststellungsbeschluss. Dieser ist mit einer Baugenehmigung vergleichbar und setzt darüber hinaus auch alle notwendigen Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft fest.